Wie die Einführung von Elektrofahrzeugen den britischen Fuhrparktransportsektor neu gestaltet
- Paul Bennett 
- 8. Aug.
- 5 Min. Lesezeit
Eine Konvergenz von Regulierung, Technologie und wirtschaftlichen Anreizen beschleunigt die Einführung von Elektrofahrzeugen in britischen Fahrzeugflotten, mit Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb und die nationalen Klimaziele, schreibt Paul Bennett von Madox Square LLP.
Die Umstellung auf Elektrofahrzeuge in Großbritannien nimmt dank staatlicher Auflagen, Steuererleichterungen und technologischer Verbesserungen Fahrt auf. Da Unternehmensflotten einen großen Anteil der Neuzulassungen ausmachen, spielt ihre Umstellung auf Elektrofahrzeuge eine zentrale Rolle auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen bis 2050. Von Gehaltsumwandlungsplänen bis hin zu niedrigeren Wartungskosten – eine Kombination aus regulatorischen und kommerziellen Faktoren veranlasst Unternehmen zur Elektrifizierung, obwohl Herausforderungen wie Restwertinstabilität und Ladeinfrastruktur weiterhin bestehen.
Während Großbritannien weiterhin Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein legt, erlebt die Automobillandschaft einen dramatischen Wandel.
Im Vordergrund dieses Wandels steht die rasant steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in britischen Fahrzeugflotten. Dieser Wandel verändert nicht nur die Geschäftsabläufe, sondern trägt auch maßgeblich zum ehrgeizigen Ziel bei, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Der Anstieg der Elektrofahrzeuge in britischen Fahrzeugflotten lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen. Betrachten wir einige der wichtigsten Treiber dieses elektrifizierenden Trends und untersuchen seine Auswirkungen auf die Zukunft des Transportwesens in Großbritannien.
Vorschriften und Steueranreize
- Emissionsfreie Fahrzeuge (ZEV): Das ZEV-Mandat der Regierung für 2025 sieht vor, dass 28 % der Neuwagenverkäufe und 16 % der neuen Transporter emissionsfreie Fahrzeuge sein müssen. Ziel des Mandats ist es, den Verkauf neuer Benzin- und Dieselfahrzeuge bis 2030 schrittweise einzustellen. Bis 2035 sollen Plug-in-Hybride (PHEV) und Verbrennungsmotoren (ICE) für Transporter verfügbar sein. 
- Gehaltsverzichtsprogramme von Unternehmen: Ein Gehaltsverzichtsprogramm für Elektrofahrzeuge bietet Mitarbeitern erhebliche Steuervorteile. Das Programm funktioniert, indem die Leasingkosten des Elektrofahrzeugs vom Bruttogehalt des Mitarbeiters abgezogen werden, wodurch sich sein zu versteuerndes Einkommen vor Abzug der Abzüge reduziert. Dies führt zu Einsparungen bei der Einkommensteuer und den Sozialversicherungsbeiträgen und ermöglicht es Fahrern, ein höherpreisiges Fahrzeug zu erschwinglichen monatlichen Kosten zu erwerben. 
- Steuervorteile für Firmenwagen: Für Elektrofahrzeuge gelten deutlich niedrigere Sachbezugssteuersätze (BIK), die im Jahr 2025 bei 3 % liegen. Im Vergleich zu ihren Benzin- und Diesel-Pendants sind Elektrofahrzeuge eine äußerst attraktive Option für Firmenwagenflotten und deren Fahrer. 
- Umweltzonen: Die Einführung von Umweltzonen in London und den großen Städten im Vereinigten Königreich hat Flottenbetreiber dazu veranlasst, nach saubereren Alternativen zu suchen, um Gebühren und Einschränkungen zu vermeiden. 
- Kraftfahrzeugsteuer (VED): Ab dem 1. April 2025 beträgt der Steuersatz für Fahrzeuge mit einem Listenpreis von < 40.000 £* im ersten Jahr 10 £. Danach beträgt er 195 £ pro Jahr (*Der Standard-VED-Satz für alle Autos beträgt nach dem ersten Jahr 195 £ pro Jahr). Für Fahrzeuge mit einem Listenpreis von über 40.000 £ fallen zwischen dem zweiten und sechsten Jahr zusätzlich 425 £ an, insgesamt also 620 £ pro Jahr oder 3.100 £ über sechs Jahre. 
Technologische Fortschritte und Preise für Elektrofahrzeuge
Die rasante Weiterentwicklung der Elektrofahrzeugtechnologie hat entscheidend zur steigenden Nachfrage bei Flottenbetreibern beigetragen. Technologische Verbesserungen haben viele Bedenken ausgeräumt, die Flottenbetreiber zuvor von der Nutzung von Elektrofahrzeugen abgehalten hatten.
Moderne Elektrofahrzeuge bieten heute:
- Größere Reichweite: Viele neue Elektrofahrzeuge können mit einer einzigen Ladung 400 bis 480 Kilometer weit fahren, was die Reichweitensorge der Fahrer weitgehend lindert. Laut der Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT) beträgt die durchschnittliche Reichweite eines Elektroautos 380 Kilometer, was der dreifachen durchschnittlichen wöchentlichen Fahrstrecke entspricht. 
- Schnelleres Laden & Ladeangst: Die zunehmende Anzahl öffentlicher Ladestationen, einschließlich der Entwicklung einer Schnell- und Ultraschnellladeinfrastruktur, hat die Sorgen der Fahrer und die Ausfallzeiten von Flottenfahrzeugen deutlich reduziert. Dennoch hat die „Ladeangst“ die „Reichweitenangst“ abgelöst und bleibt, offen gesagt, für viele ein Problem. 
- Verbesserte Leistung: Elektrofahrzeuge bieten jetzt eine vergleichbare oder bessere Leistung als ihre Gegenstücke mit Verbrennungsmotor (ICE), mit sofortigem Drehmoment und sanfter Beschleunigung. 
- Erschwinglichkeit und Zugänglichkeit: Die große Zahl neuer chinesischer Anbieter von Elektrofahrzeugen, die mit ihren Fahrzeugen zu sehr attraktiven Preisen Marktanteile gewinnen wollen, steigert das Verbraucherbewusstsein und fördert die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen weiter. 
- Geringere Wartungskosten: Ein Elektrofahrzeug hat in der Regel deutlich weniger bewegliche Teile als ein Benzin- oder Dieselfahrzeug. Einschließlich des Elektromotors besteht der Antriebsstrang eines Elektrofahrzeugs aus rund 20 beweglichen Teilen, während ein herkömmlicher Verbrennungsmotor über 2.000 Teile haben kann. Dies trägt zu einem geringeren Wartungsaufwand und weniger potenziellen Fehlerquellen bei Elektrofahrzeugen bei. 
Umweltfreundlichkeit und unternehmerische Verantwortung
Da der Klimawandel weiterhin die globale Diskussion dominiert, erkennen Unternehmen zunehmend ihre Rolle bei der Reduzierung von CO2-Emissionen. Viele britische Unternehmen setzen sich ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele, und die Umstellung ihrer Flotten auf Elektrofahrzeuge ist ein konkretes Beispiel für ihr Engagement für die Umwelt.
Darüber hinaus werden Verbraucher und Interessengruppen umweltbewusster und bevorzugen oft Unternehmen, die Wert auf Nachhaltigkeit legen. Infolgedessen stellen Unternehmen fest, dass die Integration von Elektrofahrzeugen in ihre Flotten nicht nur ihren CO2-Fußabdruck reduziert, sondern auch ihr Markenimage und ihren Ruf verbessert.
Kosteneinsparungen und TCO
Der Anschaffungspreis von Elektrofahrzeugen ist zwar noch höher als der von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, doch dies ändert sich. Mit neuen chinesischen Produkten auf dem Markt erkennen Flottenbetreiber zunehmend die langfristigen Kostenvorteile von Elektrofahrzeugen. Dies ist jedoch mit einer wichtigen Einschränkung verbunden: der Prognose und Verwaltung des Restwerts. Die Volatilität der letzten zwölf Monate, in der viele OEMs die Listenpreise ihrer Elektrofahrzeuge deutlich gesenkt haben, hat Leasinggebern erhebliche wirtschaftliche Probleme bereitet. Hoffentlich liegt diese schwierige Zeit hinter uns und die Sicherheit des Restwerts setzt sich fort.
Trotz der Instabilität des Restwerts sind die Gesamtbetriebskosten (TCO) für Elektrofahrzeuge oft niedriger, und zwar aus folgenden Gründen:
- Niedrigere Kraftstoffkosten : Strom ist im Allgemeinen günstiger als Benzin oder Diesel, was zu erheblichen Einsparungen bei den Betriebskosten führt. 
- Geringerer Wartungsaufwand : Da weniger bewegliche Teile vorhanden sind und kein Ölwechsel erforderlich ist, sind bei Elektrofahrzeugen in der Regel weniger häufige und kostengünstigere Wartungen erforderlich. 
- Steueranreize : Wie bereits erwähnt, profitieren Elektrofahrzeuge von niedrigeren Steuersätzen, was die Gesamtkosten für Unternehmen und ihre Fahrer weiter senkt. 
- Befreiung von der City-Maut : In Städten wie London sind Elektrofahrzeuge derzeit von der City-Maut befreit, was Flottenbetreibern zusätzliche Einsparungen ermöglicht. (Transport for London hat jedoch kürzlich Pläne bekannt gegeben, diese Befreiung möglicherweise ab dem 2. Januar 2026 aufzuheben.) 
Wie geht es weiter?
Großbritannien nähert sich seinem Netto-Null-Ziel für 2050. Die Elektrifizierung der Firmenwagenflotten ist dabei ein entscheidender Faktor. Dank politischer Anreize und wirtschaftlicher Vorteile richten Unternehmen ihre betrieblichen Entscheidungen zunehmend an Umweltzielen aus. Dieser Übergang ist jedoch nicht ohne Komplexität – von sich entwickelnden Steuerrahmen über Infrastrukturbeschränkungen bis hin zum Restwertrisiko.
Die Herausforderung für Flottenbetreiber besteht darin, diese Variablen zu steuern und gleichzeitig Kosteneffizienz und Betriebssicherheit aufrechtzuerhalten. Klar ist, dass die Richtung vorgezeichnet ist: Elektromobilität ist kein Wunschtraum mehr, sondern eine operative Notwendigkeit für Unternehmen, denen es mit der Dekarbonisierung ernst ist.
Paul Bennetts Expertise hält Madox Square LLP in der sich ständig verändernden Automobillandschaft auf Kurs. Mit einer Mischung aus Strategie, Zusammenarbeit und einem scharfen Blick für neue Trends stellt er sicher, dass seine Kunden für die Zukunft gut aufgestellt sind. Und wenn man seinen Zeiten auf dem Rudergerät Glauben schenken darf, wird er wahrscheinlich vor der Konkurrenz die Ziellinie überqueren – mit Rich Tea-Keksen in der Hand.



